
KVP Kompaktwissen Teil 1 – Was ist KVP?
Inhalt
Im Zusammenhang mit dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess stolpert man oft auch über viele weitere Begriffe und Abkürzungen. In folgenden Beiträgen möchten wir ein wenig darauf eingehen und in kompakter und verständlicher Form mögliche Erklärungen und Definitionen zu den unterschiedlichen Begriffen und Ausprägungen von KVP geben – ein KVP Kompaktwissen in mehreren Teilen.
Kaizen und KVP
Kaizen beschreibt den Prozess einer ständigen Verbesserung von Arbeitsabläufen unter Einbeziehung von allen Beteiligten; bei betrieblichen Abläufen sind dies in der Regel alle Mitarbeiter und Führungskräfte bis hin zur Geschäftsleitung. Aus dem japanischen übersetzt steht „Kai“ für Wandel und Veränderung, „Zen“ steht für die Ausrichtung zum Besseren hin.
In Europa benutzen wir oft den Begriff „KVP – Kontinuierlicher Verbesserungs-Prozess“ oder in englischer Sprechweise „CIP – Continuous Improvement Process“.
Beides beschreibt ein System von immer wieder durchgeführter Bewertung und Überprüfung von Vorgehensweisen mit anschließender Optimierung der betrachteten Prozesse. Dabei wird versucht mit möglichst wenig Kostenaufwand, soviel Verschwendung (jap.:muda) wie möglich zu beseitigen (5S Seminar zum Erkennen von Verschwendungsarten und Beseitigen der Verschwendung).
Der große Vorteil dabei ist, dass die Vorgehensweise von allen Mitarbeitern durchgeführt werden kann und sich nicht nur auf wenige dafür bestellte Spezialisten beschränkt.
Grundlagen von KVP
Zum Wesen von KVP gehört, dass es kein im Abseits stehender Prozess ist, sondern ein gleichwertiger Bestandteil der eigentlichen Arbeit oder Aufgabe wird. KVP kann sowohl von Einzelnen als auch von KVP Teams umgesetzt werden. Wichtig dabei ist:
- Die KVP Projekte und deren Ziele werden in der Regel nicht diktiert sondern werden von den Beteiligten selbst identifiziert.
- Lösungen werden nicht vorgegeben sondern ebenfalls von den Beteiligten erarbeitet und idealerweise auch umgesetzt.
- Eine Unterstützung von „außen“ durch Prozesskenner oder Methodenexperten kann jederzeit erfolgen.
- Die Arbeit erfolgt methodisch unter Einsatz von erlernten KVP Methoden und Hilfswerkzeugen, Tools, etc. in der regulären Arbeitszeit.
- Aus erfolgreicher Umsetzung von KVP Projekten werden Umsetzungsregeln abgeleitet und für zukünftige Anwendung verbindlich formuliert.
Gründe für KVP
Durch KVP findet eine Verbesserung im gesamten Arbeitsumfeld statt, persönlich bei den Mitarbeitern als auch in den Arbeitsabläufen selbst. Ein gelebter KVP Prozess führt dazu, dass:
- Mitarbeiter stets aktiv in „ihren“ Prozess eingebunden sind.
- Ein Klima entsteht, dass Anregungen und Verbesserungen zulässt und fördert.
- Die Kreativität und weitere Potentiale von Mitarbeitern anerkennt und diese nutzt.
- Verbesserungen auch dargestellt bzw. visualisiert werden können durch den Einsatz von Kennzahlen.
- Mitarbeiter durch Ihre Vorschläge aktiv zum Erfolg des Unternehmens beitragen können und dieses auch gewürdigt wird.
Vorteile von KVP
Die konkreten Vorteile, die sich beim Einsatz von KVP ergeben können vielfältig sein. Häufig lassen sich diese in folgende Kategorien unterteilen:
- Verbesserung von Abläufen und Prozessen in den jeweiligen Abteilungen aber auch zwischen den unterschiedlichen Unternehmensbereichen.
- Erhöhung der Akzeptanz von Maßnahmen dadurch, dass Mitarbeiter diese selbst erarbeitet und umgesetzt haben.
- Es gibt keine unterschiedliche Gewichtung von Problemen aus dem Bereich von Arbeitssicherheit und Umweltschutz.
- Durch ständige Verbesserung der Abläufe und der Produktivität werden Wettbewerbsfähigkeit und somit auch Arbeitsplätze erhalten.
- Verschwendungen und nicht wertschöpfende Tätigkeiten, für die der Kunde nicht bereit ist zu bezahlen, werden sukzessive beseitigt.
In unseren praxisorientierten Schulungen behandeln wir u.a. dieses und viele weitere hilfreiche Themen anhand ihrer eigenen Beispiele. Ausführliche Schulungsinhalte zu den einzelnen Themenschwerpunkten und Kontaktmöglichkeiten finden Sie auf der jeweiligen Seite.