Verifizierung
Englisch: verification
(Franz.: verification)
Ziffer 2.17 versteht unter Verifizierung das „Bestätigen aufgrund einer Untersuchung und durch Bereitstellung eines Nachweises, dass festgelegte Forderungen erfüllt worden sind.“
In Design und Entwicklung umfasst Verifizierung die Untersuchung des Ergebnisses einer betrachteten Tätigkeit, mit dem Ziel, Übereinstimmung mit den an diese Tätigkeit gestellten Forderungen festzustellen. Unter _betrachteter Tätigkeit_ wird ein Teilprozess oder ein Prozessabschnitt verstanden. Das Wort Verifizierung leitet sich vom lateinischen veritas (= Wahrheit) ab. Demnach wird der Wahrheitsgehalt überprüft. Im Gegensatz dazu steht die Validierung am Ende eines Prozesses oder einer Entwicklung. Sie prüft den Wert eines Produktes (einer Leistung) aus Sicht des Kunden.
In der Entwicklung von Software spricht man von „Verifikation“ (veritas = Wahrheit), wenn nachgewiesen wird, dass die Forderungen korrekt umgesetzt wurden. Dies erfolgt in Form eines oder mehrerer Tests. -> ENDE der Entwicklungsphase
„Validation“ (Valere = Wert sein) ist hingegen die „Prüfung“ auf Sinnhaftigkeit der Anforderungen und deren Umsetzung. Da dies sinnigerweise schon zu Beginn gemacht wird, bevor Umsetzungsarbeit investiert wurde, steht VALIDATION zu BEGINN der Entwicklungsphase.
Leider wird aus meiner persönlichen Sicht zu viel in die Definition hineininterpretiert, statt diese genau zu lesen und die Schlussfolgerung zu validieren. Das Ergebnis ist um 180° verkehrt.
Auch aus Sicht des Requirements Based Engineering (RBE) heraus ergibt sich obige Erklärung.
=> Requirements sind vollumfänglich zu erfassen und hinsichtlich eines höheren Detailierungsgrades zu verfeinern. Ob dies nun vollumfänglich erfolgt ist, wird mittels Traceability (Liste aller Verknüpfungen von Requirements/Anforderungen von Ausgangsdokument zu „Kind“-Dokument) und VALIDIERUNG (-> Macht das Sinn?) geprüft und das Ergebnis dokumentiert.